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Ein Gründerseminar hilft beim Start in die Selbstständigkeit

Für-Gründer.de
12.02.2014
Für-Gründer.de

Plant man die Selbstständigkeit, gilt es viele Dinge zu beachten und sich gut darauf vorzubereiten. Fehlt das nötige Know-How, wird die Existenzgründung schnell zu einer unlösbaren Aufgabe. Das Institut Gründungsoffensive.de bietet Seminare an, die bei der Gründungsvorbereitung helfen können.

Im Interview mit Peter Neuwald erfahren Sie mehr über den Ablauf der Seminare, worauf man als Gründer achten sollte, welche Problemstellen häufig auftreten und wie man diese bewältigt.

Für-Gründer.de: Hallo Herr Neuwald, Sie sind Gründercoach – wie ist es denn dazu gekommen und wo liegen die Schwerpunkte bei Ihrer Unterstützung?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: Als ich vor etlichen Jahren als Unternehmensberater begann, befasste ich mich zunächst eher zufällig mit dem Thema Existenzgründung. Damals erhielt ich das Angebot, als Dozent für Existenzgründerseminare tätig zu werden. Mit Erfüllung dieser Aufgabe wurde mir immer klarer, dass es das ist, wofür ich „brenne”.

Menschen in beruflichen und -oft auch privaten- Umbruchsituationen zu unterstützen wurde zu einem Schwerpunkt meiner Arbeit. Der konkrete Bedarf und die damit verbundene Ausgestaltung meiner Unterstützung ist so mannigfaltig wie die Vielfalt der Menschen.

Wichtig ist mir, dass Gründer einen besseren Zugriff auf ihre Potenziale erhalten, denn nur wenn sie für ihre Aufgabe brennen, werden sie ihre Zielgruppe überzeugen können – das Prinzip funktioniert branchen- und aufgabenübergreifend. Begegnung auf Augenhöhe bei pragmatischem Vorgehen bietet eine erfolgversprechende Basis dafür.

Im Laufe der Jahre konnte ich viele Menschen und Konzepte kennenlernen. Auch in meinem Metier spielt die Erfahrung eine entscheidende Rolle, um effektiv zum Ziel zu kommen.

Für-Gründer.de: Wie gestaltet sich denn die Gründungssituation in den Gebieten in NRW, in denen Sie tätig sind?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: Ich nehme die Situation von Gründern in meinem Wirkungskreis sehr unterschiedlich wahr. Es gibt Regionen in denen Gründer gut gefördert werden. Dort zeigen sich Akteure im Gründungsgeschehen wie Arbeitsagenturen, Kammern, Wirtschaftsförderungen etc. kooperativ und informieren kompetent.

Gelegentlich begegnen mir aber auch Vertreter von Institutionen, bei denen ich mir manchmal die Frage stelle, ob es sich bei deren Vorgehen um Gründungsförderung handelt, oder eher bürokratischer Formalismus, provinzielles Kirchturmdenken und Besitzstandwahrung im Vordergrund stehen.

Diese Beobachtungen kann man wohl in jeglichen sozialen Systemen machen, in denen Menschen interagieren und Gestaltungsspielräume nutzen. Schade finde ich nur, wenn dadurch teilweise Chancen vertan werden. Gründerpersönlichkeiten müssen sich bereits in dieser Phase durch Hartnäckigkeit, Offenheit und Beharrlichkeit bewähren.

Für-Gründer.de: Für viele Gründungsinteressierte sind Gründerseminare ein guter Einstieg ins Thema. Sie bieten ja auch regelmäßig Seminare an und wurden auch von Stiftung Warentest bewertet – mit welchem Ergebnis?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: Ja, wenn man sich selbstständig machen will, sollten man wissen, worauf man sich einlässt. Schließlich geht es um die eigene Existenz! Für diese weitreichende Entscheidung, ob die Selbstständigkeit der individuell richtige Weg ist, bietet ein praxisrelevantes Existenzgründerseminar eine gute Grundlage.

Nun gibt es viele Seminarangebote von privaten und institutionellen Anbietern wie Wirtschaftsförderungen, Kammer, Volkshochschulen. Das erschwert die Transparenz, welches Existenzgründerseminar denn nun auch wirklich empfehlenswert ist. Eine Entscheidungshilfe kann – wie auch in anderen Bereichen – ein Testergebnis der Stiftung Warentest sein.

Wir hatten das Glück, bei einem unserer Seminare durch einen Tester der Stiftung Warentest inkognito besucht worden zu sein. Besonders gefreut hat mich, dass wir als einer von zwei Anbietern in der Region Westdeutschland aufgrund hervorragender Testergebnisse empfohlen wurden.

Ich finde es auch gut, dass institutionelle Anbieter wie die IHK und die Volkshochschule in den Test einbezogen wurden, da sie ja entsprechende Angebote platzieren und sich folglich auch einer Qualitätskontrolle unterziehen sollten. Der Testbericht beschreibt wesentliche Eigenschaften eines praxisrelevanten Existenzgründerseminars. Dadurch erhalten Gründungsinteressenten einen guten Orientierungsrahmen für ihre zielorientierte Auswahlentscheidung.

Für-Gründer.de: Was zeichnet ein gutes Existenzgründerseminar aus? Welche Inhalte sollten abgedeckt werden?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: Ein gutes Existenzgründerseminar sollte sich methodisch und inhaltlich am Bedarf von Gründungsinteressenten orientieren. D. h. konkret, dass der Teilnehmer sich in einer persönlichen und wohlwollenden Atmosphäre öffnen kann, um die ihn bewegenden Fragen zu klären.

Er erfährt vom Dozenten und den anderen Teilnehmern Wertschätzung und erkennt, wie wichtig seine Persönlichkeit als Basis seines Vorhabens ist. Gelingt es „das Eis zu brechen”, sind die Teilnehmer nach unseren Erfahrungen bestens vorbereitet, die umfangreichen Sachverhalte aufzunehmen, die mit einer Selbstständigkeit zwangsläufig zu beachten sind.

Bei einer guten Veranstaltung sollten nicht nur Fragen geklärt werden, die den Gründungsinteressenten bewegen, sondern es sollten auch Anregungen gegeben werden, die unter Umständen zu einem Perspektivenwechsel führen können. Manch ein Gründer beginnt über Fragen nachzudenken, an die er vorher nicht gedacht hat, die aber elementar für seine Entscheidung sind. Letztendlich sollte es darum gehen, persönliche Chancen und Risiken, die mit einer Selbstständigkeit verbunden sind, realistischer einzuschätzen. Wenn das erreicht ist, hat sich das Seminar gelohnt, egal ob die Entscheidung dann für oder gegen die Selbstständigkeit getroffen wird.

Für-Gründer.de: Wie gehen Sie in den Seminaren im Detail vor?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: Ziel des Existenzgründerseminars ist es zunächst, jedem einzelnen Teilnehmer bewusst zu machen, was durch die Selbstständigkeit auf ihn zukommt. Jeder Gründungsinteressierte muss individuell für sich beantworten:

  • Bin ich der geborene Unternehmertyp?
  • Bin ich durch meinen Werdegang gut positioniert hinsichtlich meines Vorhabens?

Die wirklich wichtigen Fragen sollte ein guter Businessplan beantworten. Sie bilden den Leitfaden unseres Existenzgründerseminars. Die Veranstaltung klärt also Fragen hinsichtlich einer guten Idee bzw. eines erfolgversprechenden Angebots, Gründungs- sowie Rechtsformen, Standortanalyse, Markterkundung, Marketing, Risikovorsorge, Preisfindung, Rentabilitätsplanung etc.

Wir finden Antworten auf die daraus resultierenden Fragen zu Finanzbedarf und Fördermöglichkeiten. Aber auch Rahmenbedingungen wie Behördengänge, Buchführung und Steuern werden in unseren Veranstaltungen pragmatisch geklärt.

Am Ende bekommt der Existenzgründer umfangreiches Material zur Verfügung gestellt, um erlernte Dinge zu vertiefen und über Quellenhinweise und Links sein Vorhaben im Detail auszuarbeiten, sofern er sich für die Selbständigkeit entschieden hat. Mit unserem Abschlusszertifikat verbessert er außerdem seine Chancen auf einen Gründungszuschuss und eine Gründungsfinanzierung über bspw. die Hausbank.

Für-Gründer.de: Was sind besonders häufige Problemstellungen der Gründer in Ihren Seminaren?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: Im Laufe der Jahre hat sich die Struktur und damit auch Problemstellungen unserer Seminarteilnehmer verändert. Während bis zum Jahr 2012 der weitaus überwiegende Teil der Gründungsinteressenten aus der Arbeitslosigkeit kam, und damit im Vollerwerb unter Inanspruchnahme von Gründungszuschuss und Einstiegsgeld starten wollte, waren in den letzten Jahren Verlagerungen festzustellen.

Der Anteil von Nebenerwerbsgründungen stieg, ebenso der Frauenanteil. Für angestellte berufstätige Männer wurde das Nebengewerbe, meist nach Feierabend, interessanter, um einer unsicheren Zukunft oder unbefriedigenden Arbeitssituation perspektivisch entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang interessieren natürlich Themen wie Entwicklungsmöglichkeiten, Versicherungsfragen, Steuern und Verrechnung mit Arbeitslosengeld.

Dennoch, ein beachtlicher Anteil von Gründern ist weiterhin an einer Vollerwerbsgründung interessiert, wenn auch gelegentlich zunächst perspektivisch. Dabei bewegen Teilnehmer Fragen zu konkreten Gründungsformalitäten, Unterschieden zwischen Gewerbe u. freiberuflicher Tätigkeit, Voraussetzungen um mit dem Gründungszuschuss gefördert zu werden, Fragen zur richtigen Preisfindung, Finanzierung, sowie die fachkundige Einschätzung des konkreten Vorhabens sind wohl die häufigsten Unsicherheiten von Teilnehmern in unseren Seminaren zur Existenzgründung.

Allen Teilnehmern gleich bleibt das Interesse am Aufbau eines aussagefähigen Businessplans, der ja schließlich eine Art „Regieanweisung” oder „Bauplan” für den Gründer darstellt. Deshalb bilden seine Bestandteile auch das Kernstück unseres Existenzgründerseminars.

Für-Gründer.de: Wie geht es nach dem Seminar weiter?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: Nach dem Seminar haben die Gründer eine solide Entscheidungsgrundlage, um sich für oder gegen die Selbstständigkeit zu entscheiden. Sofern sie sich dafür entscheiden, haben sie prinzipiell das Rüstzeug, ihr individuelles Konzept zu schreiben. Sie wissen worauf es ankommt, wo sie weitergehende Informationen herbekommen und wer ihnen bei Bedarf helfen kann. Da wir erfahrene Unternehmensberater sind und die Qualität unserer Seminare eben gerade auch durch unsere Praxis bei der Begleitung von Existenzgründungen getragen wird, stehen auch wir Teilnehmern gern hilfreich zur Seite. Es gibt auch durchaus interessante Fördermöglichkeiten für derlei Hilfen.

Für-Gründer.de: In welchen Orten kann man Sie im Seminar besuchen und können Sie einige der nächsten Termine bereits nennen?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: Wir bieten Seminare an verschiedenen Orten im Münsterland, am Niederrhein und im Ruhrgebiet an. Die konkreten Orte und Termine finden Sie auf unserer Webseite.

Übrigens ist diese Aufstellung nicht abschließend. Wir sind immer wieder auch für andere interessante Veranstaltungsorte offen. Wenn eine Mindestteilnehmerzahl erreicht wird, können wir Interessenten diese Veranstaltung sogar als Inhouse-Seminar anbieten.

So haben wir vor Jahren bspw. mehrere Existenzgründerseminare für das insolvente Unternehmen Karmann mit Unterstützung der dortigen Wirtschaftsförderungsgesellschaft veranstaltet. Gern planen wir auf Anfrage mit Interessenten weitere Veranstaltungen.

Für-Gründer.de: Welche Wünsche haben Sie als Gründercoach an die Politik in Bezug auf das Gründerland Deutschland?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: Natürlich würde ich mir wünschen, dass die Unterstützung und Förderung von Gründern nicht so stark von politischen Strömungen, der Arbeitsmarktsituation oder gegenwärtiger Kassenlage abhängt, denn schließlich sind kleine und mittelständische Gründungen doch eher als Großkonzerne das nachhaltige Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie sorgen langfristig für Arbeitsplätze – auch wenn es zunächst nur der eigene ist.

Politische Entscheidungen von heute wirken sich oftmals erst nach etlichen Jahren aus. Das wird leider manchmal aus dem Auge verloren. Politik schafft Rahmenbedingungen für eine Gründungskultur und die sollten nicht erst bedacht werden, wenn Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verloren haben. Gute Gründungsbedingungen sollten bereits in der Schule geschaffen werden, die manchmal leider zu eingleisig auf das Leben vorbereitet.

Für-Gründer.de: Und zum Abschluss: was sind Ihre wichtigsten Tipps für Gründer?

Peter Neuwald vom Institut Gründungsoffensive.de: So vielschichtig wie die Gründer und ihre Vorhaben sind, so differenziert muss man sich mit jedem einzelnen Gründungskonzept beschäftigen. Also sind wir weit davon entfernt, Standardlösungen mit auf den Weg zu geben. Doch grundsätzlich sollte man sich – wohlgemerkt – vorab informieren, was auf einen zukommt, wenn man sich zur Selbstständigkeit entschließt. Dazu ist der erste Schritt das praxisrelevante Existenzgründerseminar.

Dort findet man Gleichgesinnte, denen man im geschützten Rahmen sein Vorhaben vorstellen kann und die einem Impulse zur Weiterentwicklung geben können. Dadurch bekommt das Ganze etwas mehr Bodenhaftung und kann schließlich dabei helfen, Angst abzubauen, weil man erkennt, dass jeder nur mit Wasser kocht.

Wenn Sie dann begonnen haben, verlieren Sie nie Ihr Ziel aus den Augen, nämlich eine tragfähige Existenz aufzubauen. Dazu gehört Ehrlichkeit mit sich selbst, was die Einschätzung der gegenwärtigen Situation betrifft. Es werden immer wieder Anpassungen nötig sein, das eigene Geschäftsmodell an Kundenbedürfnissen orientiert auszufeilen und weiterzuentwickeln. Der Markt ist nicht starr, sondern erfordert eine stetige Beobachtung, um daraus ansprechende Aktivitäten zu planen. Hier können vielfältige Kontakte weiterhelfen. Das besuchte Existenzgründerseminar ist oftmals der erste Schritt auf diesem interessanten Weg.

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